Und sagte kein einziges Wort
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Wie so oft stellte der Katholik Heinrich Böll auch in diesem Roman die Frage nach christlichem Denken und Handeln. Auf der einen Seite steht der Glaube der Armen, dem Gebot der Nächstenliebe und der Nachfolge Christi auch im Leiden verpflichtet, auf der anderen Seite eine arrogante Amtskirche, die sich in erster Linie institutionell behaupten will und die Gescheiterten mit moralischen Urteilen abkanzelt. Man mag Bölls Antithesen von Armut und Wohlstand, auch seine Symbolik sozialer Räume als klischeehaft empfinden. Entgegenzuhalten ist, dass das Leben manchmal nichts anderes bietet als Klischees. Hans Werner Richter, der langjährige Mentor der Gruppe 47, hielt jedenfalls ›Und sagte kein einziges Wort‹ für das "beste Buch, das in der Nachkriegszeit geschrieben worden ist."