Lyrik des Exils.

Diese Anthologie von Wolfgang Emmerich und Susanne Heil stellt schon seit Jahren die gelungenste Sammlung von Exillyrik aus der Zeit von 1933 bis 1945 dar und ist somit für jeden, der sich mit diesem Thema befasst, bester Einstieg wie auch beste Arbeitsgrundlage zugleich. Schon in der hervorragenden Einleitung von Wolfgang Emmerich werden die wichtigsten Aspekte dieses Themenkomplexes beschrieben und problematisiert, der sich mit diesem Vorwort zu immer weiteren Dimensionen entfaltet, die man anhand von zentralen Texten, auf die immer direkt verwiesen wird, sehr gut nachvollziehen kann. Der Textteil selbst ist in XXI Kapitel unterteilt, die alle für sich Sinn machen und Einzelthemen bezeichnen, welche in Exillyrik bearbeitet wurden. Somit ergibt sich dank dieser Anthologie ein in höchstem Maße differenziertes Bild einer lyrischen Epoche, die für sich literarisches und historisches Interesse genug verdient hätte. Mehr noch kann diese Anthologie nicht zuletzt dank ihrer gedanklichen Klarheit hervorragend dazu beitragen, Lyrik überhaupt in ihren Entstehungsvoraussetzungen und Wirkungsmöglichkeiten, in ihrer existentiellen Bedeutung, besser kennenzulernen und zu verstehen.